Quälend ist vor allem das Gefühl, ungebetene Gäste in der eigenen Wohnung oder im Haus zu haben. Zu diesen gehören Parasiten wie die allergieauslösenden Hausstaub-Milben, die praktisch überall zu finden sind, wo Menschen leben, aber auch Blutsauger wie Zecken, Flöhe, Läuse und sogar die als ausgerottet geglaubten Bettwanzen. Wie Sie einen Befall durch Bettwanzen überhaupt erkennen können, woher diese winzigen Tierchen kommen und was Sie dagegen unternehmen können, erfahren Sie hier.
Zur Gefährlichkeit der Bettwanzen
Das Wichtigste gleich zu Beginn: Es gibt keinerlei Nachweise, dass durch Bettwanzen – wie dies beispielsweise von Zecken bekannt ist – gefährliche Infektionskrankheiten übertragen würden. Zudem ist der Biss der kleinen Tiere mit keinerlei Schmerzen verbunden, da sie (wie Zecken) schmerzstillende Substanzen in das menschliche Gewebe beziehungsweise in das Blut beim Saugen abgeben.
Juckreiz ist häufig, aber nicht immer vorhanden
Hat die Bettwanze allerdings ihre blutige Mahlzeit beendet und das tierische Schmerzmittel seine Wirkung einige Zeit danach wieder verloren, kann es zu Juckreiz der Biss-Stellen kommen – allerdings nicht immer. Ob Juckreiz auftritt, hängt vor allem von der Empfindlichkeit der Haut sowie vom Immunsystem ab und ist daher sehr unterschiedlich.
Die Folgen des Bisses
An sich heilen die Bisse der Bettwanzen von selbst wieder ab. Wenn man die Stellen jedoch aufkratzt, kann es wie bei allen Wunden zu einer Infektion kommen, manchmal tritt auch die Bildung von Quaddeln auf. Personen mit Allergie-Vorgeschichte in Bezug auf Mückenstiche sind jedoch eventuell auch bei Bettwanzen-Bissen im Nachteil. Stärkere allergische Reaktionen wie intensiver Ausschlag, Schwellungen und schmerzhafte Hautläsionen können hier manchmal ebenfalls auftreten. Wenn Sie Infektionen oder starke allergische Reaktionen bemerken, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Die Behandlung von Bettwanzen Bissen
Gegen den Juckreiz helfen kühlende Umschläge, kühlende Salben oder Gele, die auch bei Insektenstichen angewendet werden, die man allerdings nicht auf offene Wunden auftragen sollte. Weiters bieten Apotheken Stichheiler an: kleine Geräte, die mit Hitze arbeiten und ausgesprochen hilfreich bei Juckreiz durch Insektenstiche aller Art sind – so auch bei Wanzenbissen. Ist eine stärkere allergische Reaktion vorhanden oder absehbar, helfen Antihistaminika, die teilweise rezeptfrei erhältlich sind und oral eingenommen oder auf die Haut aufgetragen werden. Ist die Bisswunde entzündet, werden vom Arzt eventuell Cortisonhaltige Medikamente verordnet. Als Hausmittel gegen den Juckreiz wird auch die Anwendung von verdünntem Teebaumöl empfohlen.
Wie Sie Bettwanzen-Befall erkennen
Um einen Befall durch Bettwanzen zu bestätigen, müssen Sie neben einer Identifizierung der Flecken auf der Haut Ihre Wohnräume – vor allem das Schlafzimmer – nach Hinweisen für Parasiten genauestens untersuchen.
So sehen die Bisse von Bettwanzen aus
Bettwanzen Bisse treten in Form von runden, flachen, roten Flecken auf der Haut auf – manchmal größer, manchmal kleiner. Auffällig ist allerdings, dass bei der Suche nach Blut meistens mehrere Bisse nebeneinander liegen. Dieses Phänomen bezeichnet man auch als „Wanzenstraße“ und ist charakteristisch für den Befall durch diese Parasiten. Typisch ist außerdem, dass Bettwanzen nicht durch Textilien beißen können, daher tauchen die roten Flecken fast ausschließlich auf Hautstellen auf, die nicht durch Kleidung bedeckt waren. Die Biss-Spuren können daher durchaus auch im Gesicht oder dem Hals auftreten. Weiters sind sie das ganze Jahr über aktiv, nicht nur saisonal wie Zecken oder auch Stechmücken.
H3: Weitere Hinweise für die Anwesenheit dieser Parasiten
Neben den eventuell juckenden, runden Rötungen gibt es weitere Hinweise, dass es sich bei den ungebetenen Besuchern um Bettwanzen handelt. Da die kleinen Tierchen eher nachts unterwegs sind, findet man an Bettwäsche und Nachtwäsche Blutspuren der nachblutenden Bisswunden. Selbstverständlich sollte man sich sofort auf die Suche nach weiteren Anzeichen – vor allem im und um das Bett – des Übeltäters machen. Neben Wanzenkot, der als kleine, dunkle Punkte auf der Matratze bzw. dem Leintuch auftauchen kann, ist das Tier selbst nur ein paar Millimeter groß, flach, flügellos und dunkelbraun; noch schwieriger sind die hellen Eier zu finden; eventuell trifft man auf ihre Schalen oder Larvenhüllen. Charakteristisch ist bei starkem Befall pheromonbedingter, süßlicher Geruch.
Woher die kleinen Tierchen kommen
Bettwanzen haben nicht zwingend etwas über den hygienischen Stand einer Wohnung zu sagen, nichtsdestotrotz haben diese Tiere (und auch andere Parasiten) mehr Möglichkeiten zu überleben beziehungsweise sich zu verstecken, wenn seltener geputzt wird. Allerdings kann ein Bettwanzen-Befall auch in den saubersten Häusern auftreten, da sie häufig nach Reisen in den eigenen Wohnraum eingeschleppt werden. Eine weitere Möglichkeit, den Bettwanzen ein neues Zuhause zu geben, ist der Kauf von gebrauchten Möbeln, Teppichen oder Kleidungsstücken, die bereits zur Eiablage gedient haben oder schon die ausgewachsenen Tiere selbst beheimaten, welche lange Zeit ohne Nahrung überleben können.
Was können Sie unternehmen, um Bettwanzen wieder loszuwerden?
Rufen Sie einen Kammerjäger!
Sind die Bettwanzen einmal bei Ihnen eingezogen, ist es nicht besonders einfach, sie wieder loszuwerden, da viele Tiere mittlerweile resistent gegen de frei verkäuflichen Insektizide sind und man außerdem nur schwer Zugang zu allen besiedelten Gebieten der Bettwanzen und ihren Nachkommen hat, weil sich diese auch in Ritzen, Fußleisten, Böden und Möbeln befinden können. Daher ist es ratsam, Fachleute hinzuzuziehen, die eine genaue Identifikation des Schädlingsbefalls vornehmen und diese auch entsprechend professionell bekämpfen können, sodass Ihre Wohnung nach mehrfachem Besuch tatsächlich frei von den Parasiten und ihren Eiern ist.
Weitere Maßnahmen für die Bekämpfung der Schädlinge
Neben der Inanspruchnahme eines Kammerjägers sollten Sie Kleidungsstücke mit mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen. Weitere Gegenstände des befallenen Raumes können entweder im Tiefkühlschrank bei einer Temperatur von -18 Grad Celsius für einige Tage gelagert oder im Backrohr bei ungefähr 60 Grad Celsius für eine Stunde lang erhitzt werden, sodass die Eier, Larven oder erwachsenen Bettwanzen abgetötet werden.
Tipps für den nächsten Urlaub
Am besten deponieren Sie Ihren stets geschlossenen Koffer im Hotel weit weg vom Bett und erhöht auf einer Kofferablage. Nach der Reise holen Sie Ihre Kleidung am Balkon oder in der Badewanne aus dem Koffer und waschen Sie am besten direkt in der Waschmaschine, sodass ungewollt mitgebrachte Bettwanzen, Larven oder Eier keine Chance auf Weiterverbreitung.
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