Corona ist mittlerweile aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Mehr als fünf Millionen Österreicher wurden bereits an COVID-19 infiziert. Die meisten konnten wieder komplett genesen, doch andere kämpfen auch nach Wochen mit den Symptomen und leiden unter Long Covid. Doch was ist Long Covid und was können Betroffene tun?
Was ist Long Covid
Bleiben die Symptome nach einer Corona Infektion über zwölf Wochen bestehen, spricht man von Long Covid oder auch Post Covid. Long Covid ist eine multisystemische postvirale Erkrankung, die sich durch viele neurologische, immunologische und weitere somatische Symptome charakterisiert. Laut Statistiken leiden etwa 10-20% aller Covid-19-Erkrankten an Long Covid.
Wenn die Corona Symptome seit mehr als sechs Monaten bestehen und Fatigue eines der Hauptmerkmale ist, spricht man vom chronischen Fatigue Syndrom CFS.
Was ist das chronische Fatigue Syndrom?
Das chronische Fatigue Syndrom ist eine multisystemische körperliche Erkrankung, die in 70% der Fälle nach einer Virusinfektion (wie z.B. Corona oder das EBV-Virus) ausgelöst wird. Aber auch traumatische Ereignisse oder anderer Erkrankungen können CFS auslösen.
Die unnormal starke Erschöpfung ist eines der Hauptmerkmale mehrerer Symptome (Syndrom). Der Körper kommt auch nach längeren Ruhepausen einfach nicht wieder zu Kräften. Schon geringe mentale oder körperliche Anstrengungen können alle Symptome verschlimmern. Der medizinische Begriff für diese Belastungsintoleranz ist ‚Post Exertional Malaise‘, kurz PEM genannt.
Welche ersten 4 Schritte konkret helfen können
CFS kann für Betroffene sehr entmutigend sein. Sie fragen sich, ob es jemals besser wird und welche Therapiemöglichkeiten es gibt. Die folgenden vier Schritte können erste praktische Maßnahmen sein.
Informieren Sie sich proaktiv
Die genauen medizinischen Ursachen für CFS werden noch diskutiert und erforscht. Viele Ärzte sind nicht ausreichend informiert und können deshalb auch ihre Patienten nicht gut beraten. Deshalb ist es für Betroffene sehr wichtig, sich selbst ausreichend und an den richtigen Stellen kundig zu machen. Dafür gibt es mehrere Anlaufstellen und Informationsportale, die über Long Covid und das chronische Fatigue Syndrom aufklären.
Geben Sie die Verantwortung nicht aus der Hand
Bei vielen Erkrankungen gibt es bewährte Therapien. Die Ärztin oder der Arzt schlägt die Behandlung vor, und die Patienten setzen sie um. Beim Fatigue-Syndrom ist jedoch viel mehr Selbstverantwortung gefragt. Anstatt die Verantwortung auf den Hausarzt abzuschieben oder sich gar von der Ratlosigkeit mancher Mediziner anstecken zu lassen, gilt es die eigene Selbstwirksamkeit zu stärken und alles zu tun, um nicht in einer Opferrolle stecken zu bleiben. Denn ausreichend Erfahrungsberichte bestätigen, dass es tatsächlich Wege gibt, um die Krankheit zu behandeln.
Kümmern Sie sich ganzheitlich um Ihre Erkrankung
Da es sich um eine multisystemische und chronische Erkrankung handelt, braucht es auch eine entsprechend vielschichtige und meist langwierigere Behandlung. Zusätzlich zur Schulmedizin haben sich dabei alternative und ganzheitliche Behandlungen als sehr hilfreich erwiesen, z.B. mithilfe von Umweltmedizinern, Naturheilpraktikern, diversen Therapeuten und funktioneller Medizin.
Seien Sie gut zu sich
Bei mehreren Forschungen zu CFS scheint das fehlgeleitete autonome Nervensystem der kleinste gemeinsame Nenner zu sein. Das Nervensystem scheint die ganze Zeit angespannt zu sein, egal wieviel Ruhe wir ihm gönnen. Und doch können bestimmte Maßnahmen helfen, um dieses autonome Nervensystem wieder in mehr Balance zu bringen. Eine der wichtigsten Therapien besteht darin, dass Sie wohlwollend und gut mit sich selbst umgehen. Vermeiden Sie Stress jeder Art und entspannen Sie so oft es geht. Dies mag zwar keine Wunder vollbringen, aber es trägt auf jeden Fall maßgeblich zur Genesung bei.
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